Sicherheit gelingt nur gemeinsam. Statement der KOS (Koordinationsstelle Fanprojekte)

„Es gibt keine gewaltfreie Gesellschaft und demzufolge auch keinen gewaltfreien Fußball. Weder heute noch vor 20, 50 oder 80 Jahren. In so gut wie jeder

Gesellschaftsform probieren sich insbesondere junge Männer auf spektakuläre Art und Weise aus, überschreiten Grenzen, machen dabei mitunter Gewalterfahrunge in aktiver wie passiver Rolle. […] Selbstverständlich muss es Ziel sein, Fußballspiele mit möglichst wenig gewalttätigen Vorfällen, Straftaten, Ordnungswidrigkeiten und Regelverletzungen zu erreichen und sie auch mit möglichst geringem polizeilichen Aufwand zu begleiten. Für dieses Ziel müssen aber alle Verantwortungsbereiche kritisch auf den Prüfstand gestellt werden, auch auf Seiten der Polizei. Womöglich könnte der polizeiliche Aufwand an Personal und Material schon reduziert werden, wenn im Zusammenspiel aller Institutionen rund um den Fußball die polizeilichen Lageeinschätzungen durch die Expertise anderer Institutionen (Vereine, Fanbeauftragte und Fanprojekte) verfeinert und die darauf aufbauenden Einsatzstrategien flexibler gestaltet werden. “ 

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„Die Reaktionen auf das „DFL-Papier“ (bzw. der Kommission des Ligaverbandes) waren in den Fanszenen und zwar weit über die Ultragruppen hinaus heftig und empört, haben aber vielerorts zu intensiven Diskussionen geführt, die zu einer Verbesserung des Konzepts beigetragen haben. Es scheint, als würde auf beiden Seiten die Bereitschaft größer werden, aufeinander zuzugehen. Ein solches Vertrauen muss jedoch Schritt für Schritt erarbeitet werden. Erstes Ziel sollte deswegen sein, den politischen Druck aus dem Thema zu nehmen und mit vertrauensbildenden Maßnahmen Rahmenbedingungen zu schaffen, die ein gemeinsames Handeln der Verbände und Vereine mit ihren Fans überhaupt ermöglichen.

Diese Forderung richtet sich in erster Linie an die Innenminister der Länder und den Bundesinnenminister. Ein wichtiges Ziel haben sie ja schon erreicht, indem die Vereine und Verbände ihr Engagement deutlich intensiviert haben. Jetzt müssen sie dem Fußball wieder Luft zum Atmen und Zeit zum Handeln geben. Je größer die Gemeinsamkeit zwischen Fans und Verbänden wie Vereinen, desto wirksamer und akzeptierter wären entsprechenden Maßnahmen, die, genau wie Gesetzesänderungen auch, in der politischen Praxis einen breitest möglichen Konsens, die Akzeptanz der Mehrheit, anstreben müssen. “

Den gesamten Text findet ihr auf kos-fanprojekte.de.