Erste Reaktion auf das Wochenende in Düsseldorf

Auch uns fehlen bis heute die Worte und wir werden noch einige Tage brauchen, bis wir das vergangene Wochenende aufgearbeitet haben. Dennoch möchten wir in einer ersten Reaktion einige Dinge festhalten, wobei die zentrale Botschaft lautet: In Düsseldorf ist eine Menge schief gelaufen.

Im Grunde muss das gesamte Wochenende in verschiedene Abschnitte unterteilt und bewertet werden. Aus unserer Sicht trifft folgende Darstellung zu.

Dampferfahrt

Eine bis zum Anlegen gelungene Aktion! Am Ufer stehende Menschen mit Pyrotechnik zu beschießen, war völlig unnötig und hat dazu beigetragen, dass die Polizei ihre Maßnahmen verschärfte.

Vor dem Lokal “Zille“

Hier gibt es zwei wesentliche Faktoren die eine Eskalation extrem begünstigt haben. Zum einen hat die Polizei fast allen Menschen untersagt, den Bereich vor dem Lokal “Zille“ zu verlassen. Nur in einzelnen Fällen hat die Polizei ein Verlassen des Bereiches erlaubt. Viele hatten somit nicht die Möglichkeit, sich der Situation zu entziehen. Zudem gab es zu keinem Zeitpunkt eine Erklärung welche Bedingungen erfüllt sein müssen, um die Polizeiabsperrung verlassen zu dürfen. Aufgrund dieser Polizeitaktik kam es gegen Mitternacht zu einem Gerangel zwischen Düsseldorfer Passanten und Polizisten an einem der Absperrgitter.

Diese Unruhe hat letztlich dazu geführt, dass es sich dann einige nicht nehmen lassen konnten, die Situation auszunutzen und mit Steinen, Flaschen und sonstigen Dingen auf die anwesenden Polizisten zu werfen. Genauso überflüssig wie das Handeln der Polizei, war der massive Angriff auf eben diese.

Am meisten ärgert uns aber, dass fast ausschließlich Unbeteiligte diesen ganzen Mist ausbaden mussten und von der Bereitschaftspolizei überrannt und in Gewahrsam genommen worden sind.

Am Sonntag im Stadion

Hierzu ist eigentlich nichts zu sagen, außer dass uns einfach nur die Worte fehlen! Das, was dort passiert ist, war ein absoluter Bärendienst für alle Menschen die sich ernsthaft für den Erhalt von Fankultur und Fanrechten einsetzen (z.B. auch für die Legalisierung von Pyro als Stilmittel). Hier wurde sämtlichen Hardlinern in die Karten gespielt, die schon seit Jahren lebenslange Stadionverbote, Abschaffung der Stehplätze, personalisierte Tickets etc. fordern.

Fanprojekt Rostock